sind verschiedene Formen der Speiserübe, die wiederum eine enge Verwandte der Kohlarten ist. Die Speiserübe ist eine Unterart der Rübsen, wie auch Chinakohl und Pak Choi.
Die Urform der Rübsen, der Feldkohl, war in Europa und Asien schon vor Jahrtausenden bekannt. Die ältesten Samenfunde stammen aus steinzeitlichen Siedlungen, ca 3000-2000 v.u.Z.. Heute vorhandene Sorten entstammen unterschiedlichen Gebieten und Zeiten. Pak Choi entstand als Blattgemüse in Indien und Pakistan, Chinakohl wurde schon im alten China angebaut und Speiserüben kamen von den Römern und aus dem antiken Griechenland zu uns.
Gebräuchlicher war bei uns die Herbstrübe, auch Stoppelrübe genannt. Sie wurde nach der Getreideernte auf die ungepflügten Stoppelfelder gesät und diente vor allem als Viehfutter. Ende der 70er Jahre wurde ihr Potenzial zur Verlängerung der Weidesaison entdeckt. Züchtungen mit aus dem Boden ragenden Rüben machten das Ernten überflüssig, da die Rinder die Rüben direkt fressen können. In Großbritannien, Australien, Neuseeland und den USA ist das Verfahren offenbar beliebt.
Die modernen Formen der Mairübchen sind japanische Züchtungen. Sie lassen sich schlecht lagern und schmecken am leckersten, wenn sie jung und zart geerntet werden. Später werden sie leicht wattig oder holzig. Beim Stielmus werden die Stiele mit den jungen Blättern geerntet, wenn sie 10 bis 25 cm hoch sind. Die Blätter können mitgegessen oder entfernt werden, – mehr Aroma haben die Stiele. Chinakohl oder Pak Choi sehr eng ausgesät, können ebenfalls als Rübstiel / Stielmus geerntet werden.
Rüben sind das wasserreichste Wurzelgemüse und entsprechend kalorienarm. Reich sind sie dagegen an wertvollen Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Jod and an Vitaminen. Sie sind gut für Herz und Kreislauf, beugen Osteoporose vor und fördern die Abwehrkräfte. In Dörfern rund um Bozen werden Herbstrüben im Erdkeller gelagert, wo sie in der Dunkelheit des feuchten Kellers gebleichte Triebe bilden. Diese sind eine vitaminreiche Ergänzung des Winterspeiseplans und werden roh oder gedünstet zubereitet.
Rübsen auf dem Hollerhof
„Mairübchen sind die Wucht“, sagt Hildegard, „das hat richtig Spaß gemacht, denen beim Wachsen zuzusehen“. Wir haben sie vorgezogen von Homann bezogen, 4 Stück je Topf. Im Folientunnel hatten sie laut Hildegard den besten Platz, an dem sie schon die Morgensonne abbekamen. Wärme mögen sie offenbar, denn an den Rändern, wo es etwas kühler war, standen sie nicht so gut. Stielmus, unter dem Namen Namenia vertrieben als ertragreiches Blattstielgemüse, kam möglicherweise mit dem Wetter nicht zurecht, denn es bildete weder kräftige Stiele noch relevante Blätter, sondern ging stattdessen vor der Zeit in Blüte. Das ist um so erstaunlicher, als es normalerweise sogar mehrfach geschnitten werden kann, bevor es blüht. Ist vielleicht grade kein Stielmus-Jahr
Solawi-Teller
• Rübstielsalat m. Mandeln – Stiele (mit Blättern) blanchieren, abkühlen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen, Zwiebeln in feine Streifen fein schneiden, goldgelb braten, mit Rübstiel mischen, Salz, Mandeln gehackt, bei Bedarf noch mal Öl und Zitrone.
• Mairübchencarpaccio mit Estragonmayo // Mairübchen in feinen Scheiben scheiden, etwas Zucker karamellisieren, Mairübchen dazugeben, bissfest garen, Überschüssige Flüssigkeit abgießen., mit w. Balsamico beträufeln, So-blumenöl. // Frischen Estragon fein schneiden, in Mayo rühren.
• Kohlrabi-Apfelsalat mit Minzjoghurt // Kohlrabi, Lauchzwiebeln und Äpfel fein schneiden, m w.Balsamico, Rapsöl, Apfeldicksaft, Salz, Pfeffer anmachen. // Minze fein geschnitten in den Joghurt rühren, wenig Koblauch, Salz.
Quellen:
Lexikon der alten Gemüsesorten, AT Verlag
https://www.gartenfreunde.de/gartenpraxis/pflanzenportraets/stielmus/?seite=2
http://www.weidemilch.ch/2017/02/02/stoppelrueben/
http://www.neulichimgarten.de/blog/gemueseanbau/stielmus-ruebstiel-verarbeitung-und-zubereitung/
https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/gemuese/stielmus
https://utopia.de/ratgeber/stielmus-ruebstiel-herkunft-naehrstoffe-und-rezepte/