SoLawi Stammtisch


und „Der Kopf isst mit“ am Freitag, 13.09.2019 um 19 Uhr, eine Informationsveranstaltung im Rahmen des SoLawi Stammtischs. Es gibt ein Infoblatt zu den zubereiteten Gemüsen, von denen eines in kurzem Abriss genauer vorgestellt wird. Als Probierportion bieten wir dazu einen „SoLawi-Teller” an.

Es ist zwar Freitag, der 13., aber das sollte niemanden abhalten 😉

10. Roggen (secale cereale)

Roggen

Foto: Germinated_rye by M. Kirchherr

ist ein Süßgras, das auch auf leichten Böden und in kühlerem Klima guten Ertrag bringt . Es wird in Europa vor allem als Winterroggen kultiviert und ist im Juli/August erntereif. Roggenpollen sind hochgradig allergen und gelten als die stärksten Allergieauslöser unter den heimischen Gräsern. Bei den Römern galt er als Minderwertig und magenschädlich

Roggen hat seinen Ursprung im Orient, von wo das Wildgras sich wegen seiner klimatischen Anspruchslosigkeit durchsetzte. Außer dieser Erkenntnis gibt es allerdings kaum Belege für seine Nutzung. Archäologische Funde in Deutschland belegen , dass Roggenkörner über 1200 Jahre die wichtigste Brotfrucht unserer Vorfahren war.

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11. Kartoffel (Erdapfel, Erdbirne, Grundbirne, Grumbeere)

KartoffelDer Name Kartoffel, abgeleitet von Tartuffel, entstammt dem italienischen tartufolo, dem Wort für Trüffel. Die Kartoffel ist ein Nachschattengewächs und damit eine Verwandte von Paprika, Tomate, Aubergine und Tabak, aber auch Tollkirsche und Stechapfel. Auch Kraut und Früchte der Kartoffel sind giftig.

Die Kartoffel stammt aus den Anden, wo Wildformen bereits vor 8000-10000 Jahren gegessen wurden. Im 16.Jahrhundert brachten Seefahrer die Kartoffel nach Europa. Als Zierpflanze wurde sie an Päpste und Könige verschenkt oder sie schmückten festliche Tafeln, Brautsträuße und feine Dekolletés. Nur spanische Mönche verwendeten die Knollen, und zwar als Kranken- und Armenkost.

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12. Filderkraut (Spitzkohl)

FilderkohlDas Filderkraut hat seinen Namen aus der Herkunftsregion mitgebracht: der Filderebene südlich von Stuttgart. Hier wurde es nachweislich um 1500 angebaut und es ist bis heute nicht geklärt, ob es eine spontane Mutation des Weißkohls ist, oder ob es von Mönchen des Denkendorfer Klosters gezüchtet wurde.

Auf jeden Fall handelt es sich um eine lokale Varietät, die beliebt ist wegen ihres feines Geschmacks und der zarten Blätter. Das feinste Sauerkraut wird aus Filderkohl hergestellt. Trotzdem wurde es im Zuge der Industrialisierung der Sauerkrautproduktion vom Weißkohl verdrängt, weil Filderkraut eine geringere Ausbeute hat und der Strunk nur von Spezialmaschinen ausgebohrt werden kann. Wegen seines rückläufigen Anbaus hat die Slow Food Stiftung für Biodiversiät den Filderkohl als regional bedeutsames traditionelles Lebensmittel in die Arche des Geschmacks aufgenommen, da sie ihn als existenziell bedroht ansieht.

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13. Grünkohl, Braunkohl, Palmkohl, Federkohl, Krauskohl, Schwarzkohl

Grünkohl

Rasbak CC BY-SA creativecommons.org

Die Einteilung der Kohlvarietäten ist offenbar umstritten und verwirrend, hier die Einteilung des VEN, des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt:

Zu den Kohlsorten ohne Verzweigung, ohne Kopfbildung und ohne verdickte Blütenstände gehören demnach der Palmkohl (auch Schwarzkohl, oder Italienischer Kohl genannt), der Krauskohl (oder Federkohl), der je nach Blattfarbe wiederum Grünkohl oder Braunkohl heißt. Die „Ostfriesische Palme“ ist ein Grünkohl, die Sorte „Hoher roter Krauser“ ein Braunkohl. Zum Markstammkohl gehört der Blaue Diepholzer Dickstrunk, der vorwiegend als Futterpflanze verwendet wird und bis zu 2 m Höhe erreicht. Hiervon gibt es rote und grüne Formen. Noch höher wird der Blattkohl (Futterkohl, Kuhkohl), der bis 4 m hoch wird. Ebenfalls in diese Kohlgruppe gehört übrigens der Kohlrabi.

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